Brandschutz-Europäische Normen

Europäische Normen

Definition:

Unter vorbeugendem Brandschutz versteht man Maßnahmen, die die Entstehung und Ausbreitung eines Brandes verhindern. Die zum Einsatz kommenden Baustoffe und -materialien müssen nicht nur den Flammen widerstehen, sie müssen auch toxikologisch unbedenklich sein. Um die Entstehung und Ausbreitung eines Brandes in Bereichen von Flucht- oder Rettungswegen oder Versammlungsstätten öffentlicher Gebäude zu verhindern, gibt es viele Sicherheitsvorschriften.

 

Die wichtigsten sind:

• Die Norm DIN 4102 – Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen mit Ausblick auf die neuen europäischen Klassen nach DIN EN 13501-1

• Die DIN 18095 für Rauchschutztüren

• Die Landesbauordnungen der Länder mit den dazugehörenden Durchführungsvorschriften

• Die Richtlinien für die Verwendung brennbarer Baustoffe im Hochbau

Definition Baustoffe – Bauteile

Baustoffe

Als Baustoffe gelten im Sinne der Brandschutznorm alle für die Herstellung von Bauteilen und für den Ausbau eines Gebäudes oder einer Anlage verwendeten Materialien. Sie werden nach ihrem Brenn- und Rauchverhalten beurteilt.

Bauteile

Als Bauteile gelten im Sinne der Brandschutznorm alle Teile eines Bauwerkes, an deren Feuerwiderstand Anforderungen gestellt werden. Sie werden nach ihrem Brandverhalten, insbesondere nach der Dauer ihres Feuerwiderstandes beurteilt.

 

Brandverhalten von Bauprodukten

Baustoffklassen nach DIN 4102

Bei der Einteilung der Baustoffklassen unterscheidet man zwischen nichtbrennbaren und brennbaren Baustoffen. Letztere unterteilt man in schwer entflammbare, normal entflammbare und leicht entflammbare Baustoffe.

Klasse A1

Nicht brennbare Baustoffe, ohne organische oder brennbare Bestandteile.

Dürfen bei einem Brand weder entflammen oder brennbare Gase erzeugen noch einen nennenswerten Beitrag an Wärme liefern.

Klasse A2

Nicht brennbare Baustoffe mit brennbaren organischen Bestandteilen.

Sie dürfen bei der Prüfung bis zu 20 Sekunden entflammen. Zusätzliche Anforderungen stellen sicher, dass beim Verbrennen dieser Baustoffe weder Rauch noch toxische Gase in gefährlichen Mengen entstehen können und nur eine bestimmte Wärmemenge frei wird.

Klasse B1

Schwer entflammbare Baustoffe,

dürfen nur unter Zufuhr von Wärmeenergie brennen und erlöschen nach Wegnahme der Zündquelle wieder. Sie werden insbesondere bezüglich der Entflammung und Feuerausbreitung sowie der Höhe der Rauchgastemperatur geprüft und beurteilt. Auch das brennende Abfallen und Abtropfen des Stoffes wird beobachtet und im Prüfbescheid kenntlich gemacht.

Klasse B2

Normal entflammbare Baustoffe,

brennen nach dem Entzünden unter Abgabe von Wärmeenergie selbstständig weiter. Bei der Prüfung dieser Stoffe wird lediglich die Entflammung an Kante und Fläche des Prüfkörpers, die Abbrandgeschwindigkeit und das brennende Abfallen und Abtropfen des Baustoffes geprüft.

Klasse B3

Alle leicht entflammbaren Baustoffe,

welche die Anforderungen der Klasse B2 nicht erfüllen. Die DIN 4102 wird voraussichtlich im Jahr 2010 ihre Gültigkeit verlieren und durch die neue europäische Norm DIN EN 13501-1 abgelöst.

Zusatzzertifizierungen


Brandschutz-Europäische Normen

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